Solarmodule: Glas-Glas oder Glas-Folie?

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Standardgemäß werden in der Regel Glas-Folie-Module verbaut, doch die Glas-Glas-Module auch Doppelglas genannt erfreuen sich immer mehr großer Beliebtheit. Warum das so ist und worin die Vorteile liegen, erklären wir kurz in diesem Beitrag.

 

GLAS-GLAS-MODULE

Im Gegensatz zu normalen Solarpaneelen wird hier auch die Rückseite verglast und sind somit besser geschützt. Dadurch wird zum einen die Lebensdauer verlängert, aber zum anderen auch das Gewicht erhöht. Grundsätzlich wird hier üblicherweise der gleiche Solarzellentyp wie bei den Glas-Folie-Modulen verbaut, also poly- oder monokristalline Zellen und hängt letztendlich vom Hersteller ab.

 

Glas-Glas PV-Module (b) benötigen keinen Aluminiumrahmen und haben deshalb einen geringeren CO2-Fußabruck als PV-Module mit Rückseitenfolie (a). © Fraunhofer ISE

Glas-Glas PV-Module (b) benötigen keinen Aluminiumrahmen und haben deshalb einen geringeren CO2-Fußabruck als PV-Module mit Rückseitenfolie (a). © Fraunhofer ISE

 

VORTEILE

Wie schon angesprochen verfügen diese Module aufgrund ihrer Robustheit über eine längere Lebensdauer (bis zu 30 Jahren) und halten somit im Schnitt 5 Jahre länger als Glas-Folie-Module. Ebenso bieten Glas-Glas-Module einen höheren Brandschutz, da die Folie auf der Rückseite durch die Glasschicht geschützt und somit nicht entflammbar ist. Dadurch verringert sich auch der erforderliche Abstand zum Nachbargebäude von 1,25 m auf nur noch 0,5 m und erhöht die nutzbare Dachfläche, sowie das Potenzial der PV-Anlage.

Ein weiterer Vorteil ist die höhere Effizienz und der Wirkungsgrad bleibt länger erhalten. Das bedeutet über einen Zeitraum von 30 Jahren eine bis zu 25% höhere Stromerzeugung. Effizienz und Langlebigkeit machen diese Module wirtschaftlicher bzw. umweltfreundlicher. Zum einen werden durch die höherer Stromerzeugung  Treibhausgase eingespart und zum anderen lassen sich diese auch besser Recyceln

 

NACHTEILE

Trotz dieser vielen Vorteile weisen Glas-Glas-Module natürlich auch einige Nachteile auf. Im Vergleich zu konventionellen Solarmodulen sind diese 3 bis 6 kg schwerer, was an der dicken Glasschicht liegt. Mittlerweile wird Dünnschichtglas (ca. 2 mm) verwendet statt wie früher mit einer Glasdicke von 4 mm. Insgesamt sind rechnet man mit 25% mehr Gewicht als mit den handelsüblichen Solarmodulen.

Durch das höhere Gewicht kann auch die Montage länger dauern, da unter Umständen mehr Haken erforderlich sind. Auch wenn der technische Fortschritt den Preisunterschied immer weiter reduziert hat, sind diese Art der Module im Schnitt etwa 40 % teurer als monokristalline Solarmodule. Die Kosten pro Watt betragen bei Glas-Glas ca. 0,38 – 0,50 Cent und bei Glas-Folie ca. 0,20 – 0,35 Cent.

 

VOR- UND NACHTEILE VON GLAS-GLAS-MODULEN IM ÜBERBLICK

 

VorteileNachteile
Besserer Schutz gegen äußere EinflüsseTrotz technischer Fortschritte deutlich höhere Anschaffungskosten
Längere LebensdauerZusätzliches Gewicht (3 bis 6 kg je Modul) beeinflusst die Statik.
Rückseite nicht entflammbarHöheres Gewicht verlängert die Montagezeit, benötigt mehr Haken.
Wirkungsgrad bleibt länger erhaltenQualität abhängig vom Hersteller
Umweltfreundlicher und leichter zu recyceln.

 

FAZIT

Glas-Glas-Module sind zwar zuverlässiger und effizienter, doch der Größte Nachteil ist der Preis und das Gewicht, welches für die Statik nicht unerheblich ist. Obwohl dieser effizienter sind, lohnt sich eine Investition in diese Module derzeit nicht.  Aufgrund der höheren Anschaffungskosten sind diese Module im Vergleich zu den herkömmlichen bei der  Wirtschaftlichkeitsbetrachtung insgesamt deutlich schlechter zu bewerten.

Die technische Entwicklung lässt erwarten, dass sich Glas-Glas-Module in Zukunft auf dem Markt etablieren werden und damit auch im Preis fallen.